18. Dezember 2023 18:14
Begleitet man einen Sterbenden, ist der Eintritt des Todes, anders als das Sterben ansich, recht unspektakulär und friedlich. Stirbt man an einer unheilbaren und schmerzhaften Krankheit, hört nach Stunden in denen sich die Schmerzen, das Atmen, der Bewusstseinszustand, die Ansprechbarkeit, die Gesichtszüge und die Hautfarbe mehrmals ändern, irgendwann einfach die Atmung auf und der Körper bleibt regungslos liegen. Statt einem tiefen Atmen und einen Röcheln tritt eine Stille ein. Einige Muskeln bewegen sich noch ein wenig, bis auch da keine Regung mehr zu erkennen ist. Das war’s. Was bleibt ist ein Körper der innerhalb von zwei Stunden erstarrt und nach einem Tag wieder beweglich wird, bis er zum verwesen unter die Erde gebracht wird.
Was bleibt sonst noch vom einem Leben?
Kinder, vielleicht Enkel, ein paar schöne und ein paar schlechte Erinnerungen bei den Hinterbliebenen, unerfüllte Hoffnungen und Wünsche, Anrüche gegen sich selbst und an Andere. Ein kleines oder ein großes Erbe, vielleicht auch Schulden, vielleicht aber auch gar nichts davon. Gehört man nicht zu denen, denen man einen Straßennamen oder ein Denkmal widmet, bleibt nicht wirklich viel von einem Leben von fast 3.977 Wochen oder 27.836 Tagen.
Alles hat seine Zeit